Jugendförderung

20. April 2007: Pro Juventute-Ferienpass

Am Freitagnachmittag, dem 20. April 2007, trafen sich im Rahmen des Pro Juventute Ferienpasses 2 Mädchen, 16 Jungs und 4 Flugleiter bei herrlichstem Wetter auf dem Flugplatz des Modellflugvereins Marbach.

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Dieses Mal stand aber nicht wie in vergangenen Jahren der Bau eines Wurfgleiters im Vordergrund, sondern das Steuern eines richtigen Modellflugzeugs mit Hilfe einer Funkfernsteuerung. Dies im Lehrer/Schülerbetrieb und mit E-Modellseglern zwischen 1.80m und 5m Spannweite.

Kursbeginn 13.30 Uhr und siehe da, alle Modellflugbegeisterten waren anwesend. Nach einer kurzen Einweisung wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in 4 Gruppen eingeteilt und den Lehrerpiloten Daniel Hofmann, Michael Müller, Robert Deutschmann und an Mirco Pizzeghello am Flugsimulator zugewiesen.

Nun, wie bringt man einem „Neuling der Szene“ das Fliegen bei, ohne dass dabei das Flugzeug zu Bruch geht und in einem grossen Plastiksack vom Flugplatz getragen werden muss?
Für dieses Vorhaben bietet sich die Infrastruktur eines Modellflugvereins ideal an.
Da wäre einerseits das Üben mit dem Modellflugsimulator am Computer und andererseits das Fliegen mit einem Modell in der Luft auf dem Vereinsfluggelände. Material- und nervenschonend ist dies nur im sogenannten Lehrer-Schüler-Betrieb möglich.

Zum Simulator am PC. Dank der technischen Möglichkeiten ist es heute ohne weiteres möglich den Vereinsflugplatz (oder ein beliebig anderes Terrain) als 360° x 180°-Panorama fotografisch aufzunehmen und so in den Flugsimulator zu integrieren, dass jeder Schüler, der in der Vereinshütte am Simulator sass meinte: „Cool, dass sieht ja genau so aus wie draussen!“. Nach einer kurzen Einführung, die natürlich für die heutige Playstation-Generation nicht wirklich von Interesse war und auch einheitlich mit den Worten: „Ja, wir haben es verstanden und das ist ja gar nicht schwer“ abgetan wurde, kamen sie doch alle recht schnell von ihren „Höhenflügen“ mit zerschelltem Modellen wieder am Boden der Realität an. Es war schön mit anzusehen und auch zu hören, wie die Kid’s immer leiser wurden und doch meinten, dass die Flugmodelle gar nicht so einfach zu steuern seien. Und zur Aussage von einigen nach dem xten Versuch: „Das ist ja gar nicht möglich ein Modell zu landen“, die wurden dann kurzerhand von Mirco eines Besseren belehrt und staunten nicht schlecht, als er doch problemlos und schadenfrei die digitalen Modelle sanft auf dem simulierten Flugplatz landete.

Beim Lehrer-Schüler-Betrieb gibt es wie der Name schon sagt, den Lehrer, der den Lehrersender und vor allem die nötige Flugerfahrung haben sollte und dann den Schüler mit dem Schülersender. Lehrer- und Schülersender sind dabei über ein Kommunikationskabel miteinander verbunden. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob ein Motorflugzeug, ein Hubschrauber oder ein Segelflugzeug geflogen wird. Für letzteres haben wir uns dann auch entschieden, weil ein Segelflugzeug mit Elektroantrieb doch am ehesten für Flugunerfahrene geeignet ist. Die verwendeten Segler (z.B. Easyglider) lassen sich langsam fliegen und verzeihen auch mal den einen oder anderen Steuerfehler. Nachdem das Modell vom Lehrer, der auch die volle Kontrolle über das Modell hat, aus der Hand gestartet und dank dem Elektroantrieb auf ausreichende Höhe gebracht wurde, konnte dieser am Lehrersender einen Schalter umlegen und ab diesem Zeitpunkt wurden alle Steuerfunktionen dem Schüler übergeben.
Lag bei den einen Schülern das Problem bei den viel zu grossen und vor allem zu schnellen Bewegungen am Steuerknüppel war es bei den anderen aber spätestens auch dann vorbei, wenn das Modell in der Luft gewendet werden musste. Denn wenn das Modell auf einen zufliegt, dann ist nach rechts fliegen nach links steuern. Dies sind dann die Momente, wo der Lehrer gefordert ist. Muss dieser doch jederzeit in der Lage sein das Modell aus einer noch so brenzliger Situation wieder in eine sichere Normalfluglage steuern zu können.

Die Kid’s hatten so die Möglichkeit abwechslungsweise während knapp 3 Stunden am Simulator und mit den realen Modellen zu fliegen. Der eine oder andere Fortschritt wurde auch schnell sichtbar. Da waren dann doch schon Flüge dabei, bei denen der Lehrer nicht allzu oft einschreiten brauchte. Auch die 8-jährige Andrina Benz hat ihr Talent bewiesen und vor allem den Jungs mächtig den Tarif durchgegeben…

Um 15.30 Uhr war dann eine Verschnaufpause angesagt und Mirco wechselte die Simulatorfernsteuerung mit der Grillzange und bruzelte Zack-Zack-Schnitzel für die ganze Mannschaft. Modellfliegen muss wohl hungrig machen. Denn die Zack’is gingen sprichwörtlich weg wie warme Semmel. Und sie müssen auch wirklich gut gewesen sein, denn die letzten fünf Schnitzelbrötchen mussten geviertelt werden, damit jeder noch mal ein Stückchen abbekam. Nach dieser „Zvieri“-Einlage waren die Jungs wieder so gestärkt, das sie kurzerhand eine Wasserschlacht anfingen und unser Flugplatzrasen im näheren Umkreis unter keiner akuten Wassernot mehr zu leiden hatte…
Mit vollen Akkus wurde dann noch bis um 17:00 Uhr weitergeflogen und so konnte der Flugnachmittag schadenfrei ausklingen.

Am Einsatz aller Teilnehmer darf man davon ausgehen, dass der Modellfugverein Marbach mit dieser Pro Juventute-Schüleraktion wieder einmal richtig lag und wir den Ferienpass Oberrheintal auch in Zukunft in entsprechender Art unterstützen werden.

Abschliessend möchten wir uns bei allen Teilnehmern bedanken. Den Schülern und Schülerinnen, welche so zahlreich erschienen sind und sicher viel Spass hatten, den Lehrerpiloten an den Knüppeln und Computer für den tollen Einsatz in ihrer Freizeit und insbesondere auch Patrick Huggenberger und Peter Schefer, welche uns ihr Material zur Verfügung gestellt haben.

Mirco Pizzeghello April 2007

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