Jugendförderung

11. April 2003: Pro Juventute Ferienpassaktion-Baukurs

Interesse an Modellflug wecken: Ferienpass-Kurs «Wir bauen ein Flugmodell»

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Im Rahmen des Ferienpasses 2003 von "Pro Juventute Oberrheintal" führten wir, Mirco Pizzeghello und Robert Deutschmann, Kurse zum Bau eines Wurfgleiters für 3. - 5. Klässler durch. 

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Da es unsere ersten Kurse dieser Art überhaupt waren und wir nicht wussten, wie das Interesse der Kinder sein würde, meldeten wir den ersten Kurs für den Freitagnachmittag und als eventuellen Zusatzkurs noch den Montagnachmittag vor Ostern mit je maximal 12 Teilnehmer an. Wir staunten dann aber nicht schlecht, als wir von der Ferienpassorganisation erfuhren, dass sich insgesamt 84 Kinder für den Bau eines Modellflugzeuges interessieren.

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Als Modell wählten wir den Wurfgleiter "Super Gleiter 890" von der Firma Georg Aigner K.G./A-Grünburg aus. Der Bausatz enthielt alle zum Bau benötigten Holz- und Kleinteile (inkl. Leim). Die Tragflächen sind aus profiliertem Vollbalsa und das Höhen- und Seitenleitwerk aus 1-2mm dicken Balsabrettchen. Um gut vorbereitet die Kurse führen zu können, haben wir vorab 2 Modelle selbst gebaut. Da wir eine Rahmenzeit von 3.5 Stunden vorgesehen hatten, selbst aber mindestens 5 Stunden in der Werkstatt verbrachten (zugegeben: Schleifen macht durstig --> Bierpause durfte also nicht fehlen...), entschlossen wir uns, die Modellbausätze ein wenig vorzubereiten. Da Mirco eine Bandsäge sein Eigen nennt, durfte er auch gleich alle rechteckigen Balsarümpfe anzeichnen und eine ansprechende Rumpfform aussägen. Zusätzlich hatte der Lieferant die Tragflächen freundlicherweise soweit vorbereitet, dass die Ohren (nicht die der Schüler natürlich, sonder die der Tragflächen) nur noch angeklebt und nicht mehr für die V-Form entsprechend zugeschliffen werden mussten.

 

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Soweit vorbereitet, benötigten die Schüler, bzw. Schülerin (ein Mädchen unter 22 Buben - einer fehlte) für den Bau des Modells nur noch ca. 3 Stunden. Die Kinder waren durchwegs voll bei der Sache und zeigten dementsprechenden Einsatz. Es wurde geschliffen, geklebt, gesägt, gebohrt und geplaudert was das Zeug, bzw. das Balsa hielt. Manch einer meldete sich bei uns mit den Worten: "Sieeee, Herr Lehrer, mir ist da was abgebrochen...", denn der Umgang mit dem dünnen Balsaholz war für den einen oder anderen schon eine neue Erfahrung. Mit diesen Worten angesprochen, fühlten wir uns für 2 Nachmittage auch mal als Big-Bosse im Klassenzimmer. Nebenbei konnten wir an der Wandtafel den interessiert zuhörenden Ferienpässlern das Prinzip des Auftriebes an den Flügeln erklären.

Der Zeitplan konnte problemlos eingehalten werden und so marschierten wir alle zusammen mit dem fertigen, aber noch nicht schwerpunktgetrimmten Supergleiter zum Fussballplatz, wo ausser einem mitten auf dem Platz stehendem Fussballtor nichts im Wege stand... Den Schwerpunkt provisorisch (das Modell sollte später ja noch lackiert werden) eingestellt, wurden die Balsaflieger das erste Mal ihrem Element übergeben, wobei jede(r) Erstmodellbauer(in) sichtlich froh war, dass wir den ersten Wurf machten. Im nachfolgenden Wurftraining konnte dann von senkrechten Steigflügen über wirklich gelungene Gleitflüge bis zu in den Boden gesteckte Wurfgleiter als bestaunt werden. Wir selber waren überrascht, wie gut das Modell trotz leichten Böen weite Strecken flog. Aber es kam wie es kommen musste. Einer der besten Gleiter, geworfen von Mirco persönlich, suchte sich seinen Weg durch das oben genannte Fussballtor, nicht wie angenommen von Vorne, sondern dummerweise durch das seitliche Eck. Dies hatte zur Folge, das der arme Wurfgleiter, und nicht der verdutzte Werfer, seine beiden Ohren verlor, die aber dank moderner Klebetechnik (sprich Sekundenkleber) bald wieder am Flügel befestigt waren.

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Nichts desto trotz konnte jedes Kind am Ende des Kurses einen flugfertigen und vorallem flugfähigen Modellsegelflieger mit nach Hause nehmen. Manch eine Mutter oder Vater war sichtlich überrascht, mit welch grossem Fluggerät (Spannweite 92cm) ihr stolzer Sprössling den Heimweg antrat. Auch uns Kurs- leiter hat es sehr viel Spass bereitet. Obwohl der Ferienpass nur alle 2 Jahre durchgeführt wird, ist für das Zwischenjahr ein eigener Baukurs im Rahmen der Jugendförderung des Modellflugvereins Marbach geplant. 

(Mirco & Robert / 2.5.2003)

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